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Berliner Wörterbuch

Kiek´ ma rin

Quelle aus Berlinonline und von uns bearbeitet

Berliner Wörterbuch
Das ultimative kleine Berliner Lexikon.  Berliner Redensart von A bis Z.

A

abjachern, sich jagen, laufen bis zur Atemlosigkeit
abklaviern abzählen. „Det kannste dir an de fünf Finga abklaviern!“, das kannst du dir selber sagen.
abnehmen „Ick muß mir abnehm‘ lassen“, mich fotografieren lassen. abwaschen „Det wäscht dir keen Rejen ab!“, da hilft dir alles nichts.
affig albern
Alex Alexanderplatz
Altsche f. Alte, Frau, Mutter
anblasen anfahren, zur Rede stellen
andudeln (sich eenen) sich betrinken. Er hat sich eenen anjedudelt.“
Animus m. Ahnung. „Ick hatte jleich ‚n richtjen Animus.“
Anjeballert angetrunken sein. Nach ölf Bierchen war ick denn jrade mal so anjeballert.
ankohlen Anulken, scherzhaft anschwindeln
ankratzen Sich’n Bräutigam ankratzen, sich einen Mann angeln
Anmeiern, sich Sich (bei Vorgesetzten) beliebt zu machen suchen Anschmieren Sich aufdrängen
Arbeiterdenkmal fauler Arbeiter
Arzt „Det hat mir der Arzt vaschrieben!“, etwas, was einem gefällt.
aschingern Zu Aschinger (Bierquelle) gehen
Atze m. Bruder / Schwester
Auseinander-posamentieren Auseinandersetzen, erklären
ausjlitschen Ausgleiten
ausklamüsern Ausfindig machen, herausbekommen


B

Backfeifenjesicht n. ein Gesicht, dem man beim ersten Anblick eine Ohrfeige geben möchte
Backobst n. „ Danke für Backobst“, ironische Ablehnung
baff Verblüfft. „Ick wa janz baff!“
Beboomölen „Beboomölen Se sich man nich!“, seien Sie nicht so ängstlich. Et is zum beboomölen!“ es ist zum Verzweifeln oder zum Kaputtlachen.
beduddeln m. bezahlen
Bedrullje in Schwierigkeiten
Been m. Bein
bejraben „Laß dir bejraben!“ Kritik einer schlechten Leistung.
Beschickert Leicht angetrunken
Berliner Zimmer n. langgestrecktes Durchgangszimmer mit einem meist schrägen Fenster nach dem Hof
Bimse f. Schläge
Blubberkopp jemand, der viel und aufgeregt spricht.
Bonnies Ranch Karl-Bonhoefer-Nervenklinik in Berlin-Wittenau. Da kannste da jleich uff Bonnies Ranch bringen lassen, da biste denn ooch in juten Händen.
Bordsteinschwalbe käufliche Dame
bramsig Prahlerisch, aufgeblasen
Bredrullje f. Schwierigkeit, Verlegenheit
Briehe f. langes Gerede (oder Schriftstück). „Mach nich sone lange Briehe!“ Briesche, Brüsche f. Beule. „Der looft sich Brieschen.“, er ist übereifrig.
Bucht f. Bett
Buchte f. Wohnung
Bugger m. große Murmel. ‚“‘n ruhigen Bugger schieben“, ruhig, langsam arbeiten.
Bulette Durchgedrehtes Fleisch mit Weißbrot vermischt, gewürzt. Frikadelle.
Bulljon Bouillon, Fleischbrühe. Wenn dieBrühe mager ist, sagt man:“ Da kieken mehr Oogen rin wie raus“
Butter f. „Er hat Butter uff’n Kopp.“ , er hat ein schlechtes Gewissen. „Allens in Butter!“, alles in Ordnung
Butze f. dummes Mädchen,kleine Hütte


C

Cislaweng m. mit Schwung; mit einem Griff


D

Daffke Dreistigkeit, Trotz, ohne besonderen Grund. „Ick jeh aba doch hin – aus Daffke!“, nun grade. Meenste ick mach det janze aus Daffke, oder wat?
Dalldorf Irrenanstalt
Destille Kneipe
det Das. „Det issen Ding!“
dieselich Schwindelig
direktemang Direkt
Draht m. „uff Draht sein“, wendig, tüchtig.
druselig Schläfrig
dufte anerkennend. „‘Ne Dufte Numma“.
dun betrunken
Dunst m. Ahnung


E

Einrühren jemanden etwas einbrocken, etwas anrichten. Wenn ick nur wüßte, wer uns dette wieda einjerührt hat.
Eisbein, Eisbeen Berliner Nationalgericht. Dickbein vom Schwein, oberhalb der Knöchel, in Süddeutschland „Haxn“ genannt. (det janze jekocht)
entfernt „Det macht sich von weiten sehr entfernt.“ (ironisches Lob eines Bildes u.ä.)
Erbbejräbnis n. „Det reene Erbbejräbnis.“, ein Ladensgeschäft, Restaurant u.ä., in dem schon mehr als einer bankrott gegangen ist.


F

Fannkuchen mit Beene m. kleiner, dicker Mensch
Fatzke m. eitler, arroganter Mensch
Federball m. „uff’n Federball jehn“, zu Bett gehen.
Feez m. Spaß, Vergnügen, Unsinn
Flez m. ungeschliffener Mensch. „Flezigkeit“, Rücksichtslosigkeit, schlechte Manieren
Flöten jehn Verlorengehen
Fritze In Zusammensetzungen heißt „Fritze“ Verkäufer: Zijarrenfritze, Kuchenfritze, Heringsfritze etc.
futsch Verloren. „Det Jeld is futsch.“
Futterage f. Eßwaren
Fußhupe kleiner Hund

G
Gold-Else - auch JoldelseSiegessäule (Siegesgöttin auf der Siegessäule)
Graf Kacke - jemand der vornehm tut
Graf Koks - jemand der vornehm tut


H

happig oder happich, Stark, viel, gierig
Heemeken n. Heimchen. Kleiner, dünner, unauffälliger Mensch.
heidi Schnell weg. „Nu aba heidi!“
helle  klug
Hohl kein Geld haben. Den janzen Aamt haata eene Laje nach der andern jeschmissen, und als et ans Bezahlen jing, da war det Aas doch tatsächlich hohl.
Hoppelpoppel n. Gemisch aus Fleisch, Eiern und Kartoffeln, ähnlich dem sog. „Bauernfrühstück“.
Husche f. Platzregen
husten „Ick wer dir wat husten.“, ich denke gar nicht daran.


I

Icke Zuerst komm' ick und wenn ick jekomm' bin, denn kommt lange jarnüscht und denn kommt vielleicht Thomas Häßler.

ick - Ich
inseefen „Den hamse injeseeft!“, betrogen oder auf Verabredung betrunken gemacht.
inwickeln Betrügen


J


jeblaßmeiert angeschmiert, hereingelegt, hintergangen. Der hat ma doch hundertprozentich jeblaßmeiert, det weeß ich nu jenau, det Rabenaas.
jebumfidelt „Fühle mich sehr jebumfidelt“, sehr geehrt
jehörich stark, sehr
Jeschmadder n. schlechte, unsaubere Schrift
Jeseier n. Herumgerede, Klagen
jewieft schlau
Jieper Appetit
jlubschen stieren, böse blicken.
jnatzen weinen, wimmern
jummi m. Gummi, auch Kondom
j.w.d. janz weit draußen, meist wird das Berliner Umland gemeint bzw. eine lange Anfahrt zu einem vom Stadtzentrum entfernten Ort


K

Kaffer m. Mann, Bauer, Tölpel
Kahn m. Gefängnis, Bett
kajolen jagen, eilen
Kaldaunen f. plur. Gedärme. "Er hat sich die Kaldaunen volljeschlaren", er hat sehr viel gegessen
kandideln lustig, sich eenen ankandideln, sich bezechen; überkandidelt, übertrieben, verrückt
Kartoffelpuffer, siehe Puffa
Karnalje f. Schurke, Gesindel
Kastrolle Schmorpfanne
Keule f. Schwester,bruder
katzbaljen, sich sich zum Vergnügen balgen
kieken gucken, schauen. Er kiekt sich die Oogen aus'n Kopp.
Kien "uff' n Kien sein", vorsichtig, pfiffig, klug sein
Kietz Name für (Wohn)Viertel
Kiewief uff´n kiewief sein - aufpassen
Klafte eine nörgelnde, unangenehme Frau
klaften jehn einkaufen gehen, meist ohne sich zum Kauf zu entschließen Klappmatismus Mechanik
kleen klein
Klitsche kleines Besitztum auf dem Lande
kneißen blinzeln, scharf hinsehen
knille stark betrunken
Knopp Mensch, auch Knopp machen: ein Kind zeugen
Knüppel längliches kleines Weißbrot
kodderich unpassend, frech, "Mir is koddrich zumute.", mir ist übel
Köppken ein Mensch, der gute Ideen hat ,Der hat Köppken
Koks Unsinn, Geld
koofen kaufen
korscher rein, echt
Kröten Geld
Kriere Kälte
krimitiv kriminell und primitiv
kujonieren ärgern, schlecht behandeln, quälen
Kulör Farbe


L

Laban langer Mensch
Laubenpieper: Kleingärtner. Fummel hier nich rum wie'n Laubenpieper, det muß doch heute noch fertich werden.
lackieren betrügen, hereinfallen lassen, aber: "Ick hab ihn eene lackiert.", ihm eine Ohrfeige geben
lila "Wie gehts?" "So lila."
Loden Locken, Haare
loofen laufen
Loden Locken, Haare
Lorke f. schlechter Kaffee
Lude Zuhälter, auch: Stemmeisen der Einbrecher


M

Macher m. der "Macher von's Janze", der Leiter
Makulatur reden dummes Zeug reden
mang darunter dazwischen "mittenmang"
Manoli "Du bist ja Manoli!", verrückt
Matratze "an de Matratze horchen", schlafen
mausen stehlen
mausich sich mausich machen, sich wichtig tun
Meiran m. Majoran
Menkenke Geschrei. Mach nich so'n Menkenke, wejen det bisken Jeld, det krichste schon wieda.
Mischpoke f. Verwandtschaft
Molle Glas Bier (Molle mit Korn = Berliner Gedeck) ein Bier, das der Berliner abends zischen geht. Ein wohlbeleibter Mann schiebt deshalb seinen Mollenfriedhof vor sich her.
Mollenfriedhof dicker (Bier)Bauch
Muckefuck (Ersatz)kaffee, dünner Kaffee
Mumpitz m. Unsinn
Mustopp "Du kommst woll aus'n Mustopp!", du merkst das reichlich spät


N

nelen, zögern, langsam sein
Neese Nase
Nieselpriem m. langweiliger Mensch Na du oller Nieselpriem, bist ja heute nich jrade jesprächich, wa?
Nuckelpinne f. langsames, schlechtes Auto oder Motorrad
nuttich unbedeutend, schlecht, auch: zielich
Nüscht Jenauet weeß man nich Keine Ahnung

nölen, meckern, rumnölen rummeckern


O

Obermime Obermima der Leiter  (abwertend). Du machst wohl hier wieda den Obermima, wa?
Öljötze m. steifer, langweiliger Mensch
Ooge n. Auge


P

Paddenpuper Ausflugsdampfer. Jestern sind wa mit'n Paddenpuper über'n Wannsee jefahrn.
Palazzo Protzo Palast der Republik
pampich frech, anmaßend
Pantinen plur. Holzschuhe
per Talje ohne Mantel gehen
pesen rennen, laufen
Pfannkuchen, werden im übrigen Deutschland Berliner oder Krapfen genannt
Pinkel feiner - vornehmer, arroganter Mensch
pimpeln empfindlich sein , verpimpeln= übertrieben fürsorglich
pladdern stark regnen
Plauze f. Bauch
Plinsen Pfannkuchen
Polente plur. Polizei
Polier Sprecher, Parlierer, Vormann der Maurer und Zimmerleute
Potsdorf , Potse, Potsdam
prepeln essen
propper sauber
puckern pulsieren
Puffa, Reibekuchen, beliebtes Gericht, Kartoffeln gerieben in Schmalz gebraten
Puschel ulkige Angewohnheit, fixe Idee
Putt, putt Geld


Q

Quaddeln, quasseln: unsinnig daherredend: Wenn der anfängt zu quaddeln, denn muß ick imma janz schnell wat dringendet erledijen, vastehste?
Quadratlaatschen große Füße
quarren Schreien (von Kindern)
Quese Blase (Haut)
Quetsche f. kleiner Laden, kleines Gut


R


rammdösich dumm
Ramme f. "Imma ran an de Ramme!" Aufforderung zum Trinken ranschmeißen, sich sich aufrängen
Raupe sonderbarer Einfall
Reitstall sehr großes Zimmer
Remmidemmi Vergnügen, Krach, Aufstand
Riecher, richtiger Glück
rinbuttern Geld investieren (erfolglos)
Ringelpietz Tanzen (Ringelpietz mit Anfassen)
Rinschmoken schlagen. Dem ha'ck eene rinjeschmokt dat de Ohren abjefallen sind.


S

sabbern, auch labern, viel reden
Schale f. Anzug
Schaute charakterloser Mensch
Schelle Ohrfeige
schesen Treppe schnell hinunerlaufen
Schlamassel schwierige Situation
Schlangenfraß Schlechtes Essen
schlenkern gehen
Schlorren plur. Hausschuhe
Schmaddern verschwenderisch mit etwas umgehen. Mit dem Jelde schmadern is nich meen Fall.
Schmalzstulle f. Geld
schnieke fein, elegant
schnuppe gleichgültig
Schrippe Brötchen
Schwupper Fehler, Versehen
Sechser 5-Pfennig-Stück
simelieren nachsinnen
sohlen lügen
Stampe Kneipe, billiges Tanzlokal
Stemmzeug Messer und Gabel
Stulle Schnitte, die man vom Brotlaib abgeschnitten hat


T

Tacheles Tatsachen
ticksch trotzig
Töle kleiner Hund
Trampelloge billiger Platz im Theater
trampsen geräuschvoll auftreten
Tückschen schmollen. Wat mußte denn imma jleich so tückschen, wenn de mal'n Anpfiff krichst.


U

Uffpuckeln etwas umfangreiches in Auftrag geben. Zehn vaschiedene Sachen hat er ma wieda uffjepuckelt, ick hab det nu so langsam dicke.
ufjetakelt auffällig gekleidet, mit viel Schmuck behangen
ufmucken widersprechen
ufoktrojieren aufnötigen
unterkietich faul, verdächtig
uzen verhöhnen


V

verbimsen verhauen
verbumfiedeln verschwenden
verduften verschwinden
verhohnepiepeln verhöhnen
verkoddert abgetragen, schlecht gewaschen
verlöten trinken
vermugeln verwischen, vertuschen
verquackeln, verquasen Geld sinnlos ausgeben
verschimpfieren verunstalten
ville viel


W

Waschtach blaumachen. Det sieht ma bei denen ja wieda nach Waschtach aus, die komm' heute nämlich nich mehr aus de Kantine, valaß da druff.
Weiße Berliner Weißbier, helles, obergäriges Bier mit säuerlichem Geschmack

Wolke großes Lob
Wonneproppen hübsches Kind, oder dickes Kind
Wrasen Wasserdampf
Wuppdich m. Schwung
wuschich ungekämmt

X
X-Beene Soll ick mir hier vielleicht X-Beene in'n Bauch stehen?


Z

Zacken m. Stück, auch Baumast, "Er hat'n Zacken", er hat einen Rausch zappendusta sehr dunkel, zu Ende, jetzt reichts. Nu is jleich aba Zappendusta, det vasprech ick da. Det heißt: Jetzt reicht's.
Zaster Geld
Zeck spielen , Einkriejezeck, Fangen spielen
Zibbe f. Ziege, weibliches Kaninchen
Zicken plur. Dummheiten
Zimt m. "Mach keen Zimt!" mach kein Theater.
Zinnoba m. alles, der ganze Kram
Zosse m. altes Pferd
zwiebeln peinigen
zwitschern Schnaps trinken( eenen zwitschaan)

 
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